Kaffee HAG

Das Projekt teilt sich in die Bereiche Kulturbetrieb, offene Werkstatt, Ateliers und Proberäume sowie Gemeinschaftsräume. Im Folgenden werden die Ideen hinter den Bereichen und die Bedeutung für das Projekt beschrieben. Ihre Verantwortungsbereiche und Handlungsspielräume sind nicht eindeutig voneinander getrennt sondern eng verwoben.

Kulturbetrieb

Überblick

Der Kern des Projekts Kaffee HAG ist das Angebot kultureller Veranstaltungen. In zwei großen Veranstaltungsräumen, die zur Zeit von Kaffee HAG dessen Schmiede und Tischlerei beherbergt haben, werden die Möglichkeiten für Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Workshops und noch vieles mehr geschaffen. Dabei werden sie von uns abwechslungsreich kuratiert und für Bremer Künstler*innen ein Ort geschaffen, an dem sie ihre Werke präsentieren können. Doch auch der Blick über den Tellerrand soll gewagt werden und überregionale Akteur*innen zum Austausch von Ideen nach Bremen geholt werden!

Die Räume können auch für Indoor-Festivals oder größere Vernetzungstreffen von Künstler*innen genutzt werden.

Das Vorhandensein von zwei getrennten Veranstaltungsräumen trägt erheblich dazu bei, ein vielfältiges Programm durchführen zu können. Dadurch ist es beispielsweise möglich, in einem Raum über längere Zeit Ausstellungen zu zeigen, während im anderen weiterhin Konzerte oder Workshops angeboten werden können.

Synergien

Musiker*innen und Künstler*innen suchen immerzu nach Orten, um ihre Werke präsentieren zu können. So kann die in den hauseigenen Ateliers, Proberäumen und Studios erschaffene Kunst in unseren Veranstaltungsräumen vorgestellt werden. Ebenfalls bieten die Räume die Möglichkeit von den Projektteilnehmenden für Festivals und andere Orte gebaute Installationen und Dekoration zu testen und wiederzuverwenden. Auch sollen Menschen an diesen Orten inspiriert werden Kunst zu schaffen und vielleicht selbst Teil des Projekts zu werden.

Zeitplan

Die Veranstaltungsräume sollen so schnell wie möglich zumindest rudimentär ausgestattet und eröffnet werden. Sie werden mit ihren Aufgaben im Laufe des Projekts wachsen und weiter ausgebaut. Zu Beginn wird der Fokus darauf liegen in ihnen Konzerte und Ausstellungen veranstalten zu können.
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Awareness

Als Veranstalter*innen öffentlicher Veranstaltungen, sehen wir uns in der Verantwortung ein Awareness-Konzept als wichtigen Bestandteil unseres Freiraums zu erstellen und umzusetzen. Ein Freiraum, wie wir ihn schaffen wollen, ist leider nicht von ungewollten Verhaltensweisen – wie rassistischem, sexistischem oder anders diskriminierendem Verhalten – verschont. Deshalb wollen wir uns und unsere Gäste gemeinsam bewusst und verantwortungsvoll vor unangenehmen Konflikten und jeglichem diskriminierenden und übergriffigen Verhalten schützen. Das gemeinsam beschlossene Konzept soll unsere Gäste, wie auch unser Personal unterstützen mit unangenehmen Situationen umzugehen, Schutz zu finden und Hilfe zu leisten. Es ist unser Anspruch, regelmäßig die Veranstaltungen und die Umsetzung des Awareness-Konzepts zu reflektieren. Die Schulungen sowie die Anzahl der Verantwortlichen bei den jeweiligen Veranstaltungen werden kontinuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Offene Werkstatt

In der freien und subkulturellen Szene Bremens ist es häufig schwierig, geeignete Räume zur Umsetzung größerer (Bau-)Projekte zu finden. Diesen Engpass haben auch wir immer wieder zu spüren bekommen. Deswegen ist in den Räumen des Kaffee HAG eine offene Werkstatt vorgesehen. Diese soll ein Lehr- und Lernort sein. Gemäß dem Motto „Do it yourself!“ soll es den Nutzer*innen hier möglich sein, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen um damit eigenen Projekte zu verwirklichen. Ebenso sollen eigene Projekte in den Räumen durchgeführt werden, die im Zuge der Kollektiv- und Vereinsarbeit entstehen. Neben den Bauten die für die Ausstattung vom Zentrum für Kollektivkultur benötigt werden soll z. B. eine Vorbereitung von Bühnenbildern und Dekoelementen für Auswärtsprojekte, wie Festivals ermöglicht werden. Zur Zwischenlagerung von Bühnenbildern und anderen selbstgebauten Dekoelementen für externe Veranstaltungen wird außerdem Lagerfläche geschaffen. Um in der Werkstatt unter professioneller Anleitung sicher arbeiten zu können, soll die Stelle eine*r Werkstattmeister*in geschaffen werden. Diese*r soll für Rückfragen zur Verfügung stehen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Ein Vereinsmitglied arbeitet derzeitin der Werkstatt des Theater Bremen und bringt auf diesem Gebiet Kompetenzen mit. Langfristig ist angestrebt mindestens einen Ausbildungsplatz zu schaffen um das Wissen der Meister*in weiterzugeben.
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Synergien

Durch die Nutzung für hausinterne sowie externe Projekte entsteht ein Dreh- und Angel punkt für Kreativschaffende und ein Netzwerk, in dem die Nutzer*innen Wissen und  Ideen untereinander austauschen können. Zudem können Raumausstattung, Bühnenbilder, Veranstaltungstechnik im Haus gebaut, gelagert und repariert werden. Dies spart Zeit und Kosten bei der Instandhaltung dieser und anderer Gegenstände. Auch können Ateliernutzer*innen beispielsweise ihre Leinwände selbst herstellen und bildende Künstler*innen haben Zugriff auf professionelle Maschinen, die normalerweise nicht finanzierbar wären.

Zeitplan

Die Werkstatt ist von zentraler Bedeutung für den Aus- und Umbau der weiteren Räumlichkeiten. Deswegen soll die Werkstatt so früh wie möglich in Betrieb genommen werden.

Ateliers und Proberäume

Neben dem Mangel an offenen Werkstätten ist es für aufstrebende Künstler*innen oft mals schwierig bezahlbare Atelierräume bzw. Proberäume zu finden. In den Räume des Kaffee HAG sollen mehrere Atelier- und Proberäume sowie ein Tonstudio entstehen, welche von regionalen Künstler*innen kostengünstig angemietet und frei eingerichtet werden können. Aber sie auch für temporäre Kooperationen mit überregionalen Künstler*innen sollen offen sein. Die Räume sollen in einem offenen, fairen und transparenten Ausschreibungsverfahren vergeben werden. Wir möchten, dass auch die Mieter*innen Vereinsmitglieder werden, sich dadurch mit dem Gesamtprojekt identifizieren und es aktiv mitgestalten.

Synergien

Die Nutzer*innen können alle Möglichkeiten und Angebote des Projektes vollumfänglich mitnutzen und dadurch auch selbst mitgestalten. Musiker*innen können ihre Auftritte in unseren Veranstaltungsräumen auf der großen Bühne proben oder ihre Stücke im Studio aufnehmen. Produzent*innen elektronischer Musik können ihre Stücke aus dem Studio
auf die großen Anlagen in den Veranstaltungsräumen bringen und unter Realbedigungen probehören. Künstler*innen können ihre Werke in der Werkstatt produzieren und direkt vor Ort ausstellen. Die Synergieeffekte tragen dabei sowohl zur Weiterentwicklung des Projektes, als auch zur Entwicklung der Künstler*innen bei.

Zeitplan

Die Herrichtung und Vermietung der Atelierräume wird ab Projektbeginn mit hoher Priorität vorangetrieben. Aufgrund des Sanierungsbedarfs der dafür vorgesehenen Räume wird dieses nicht zu Projektbeginn vollständig abgeschlossen sein.

Gemeinschaftsräume

In den Gemeinschaftsräumen sollen sowohl Orte des Austauschs, als auch Rückzugsorte entstehen. In ihnen können die Nutzer*innen des Projekts zusammenkommen, um Ideen zu diskutieren, sich aber auch in separate Bereiche zurückziehen, um Ruhe von einem anstrengenden Tag oder vor einem Auftritt zu finden. Die Gemeinschaftsräume sollen mit einer Küche, Tischen und Sitzgelegenheiten ausgestattet werden. Sie sind so ausgelegt, dass es möglich ist mit vielen Mitwirkenden des Projektes gleichzeitig zusammenzukommen, um z. B. große Plena abzuhalten.

Synergien

In den Gemeinschaftsräumen soll durch das Zusammentreffen aller Mitwirkenden der verschiedenen Projektbausteine ein Interessen- und Wissensaustausch stattfinden und zu neuen Ideen inspirieren. Neben dem Veranstaltungsprogramm ist er Schnittstelle zwischen den verschiedenen Bereichen fördert ihr Zusammenwachsen. Ein großer Gemeinschaftsraum eignet sich außerdem besonders für Kollektiv übergreifende Vernetzungstreffen.

Zeitplan

Ein Gemeinschaftsraum mit zumindest provisorischer Küche steht weit oben auf der Prioritätenliste. Denn die Zusammenkunft in Plena zur internen Organisation und die Möglichkeit für Projektmitwirkende sich während der Bauarbeiten zum Ausbau des Gebäudes stärken zu können, sind von Projektstart an wichtig.